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Kloster Oesede und Bauernschaft

Zwischen Reformation und Westfälischem Frieden

Am Dienstag, 7. November, leisteten das Frühstücks- und Vortragsteam im Heimatverein sich einen „Großkampftag“. Insgesamt dreimal präsentierten die Referenten Daniel Hüsing, Johannes Börger und Jens Westerheider ihren Bildvortrag. 100 Besucher lockten sie damit an einem Tag in unsere Klosterremise.

Die geschichtlichen Zusammenhänge über das Leben der Bauern rund um das Kloster zeigte Daniel Hüsing auf. Durch das Studium vieler historischer Dokumente konnte er die Besiedlung und die Lebensbedingungen des „Sutarb“ und der „Kuhlenbeke“ darstellen.

Lebhaft unterbrochen wurde Daniel Hüsing durch Exkurse von Johannes Börger und Jens Westerheider. Johannes Börger stellte die gesamtgeschichtliche Situation zur Zeit der Reformation und des dreißigjährigen Krieges anschaulich dar. Die schillernde Person des „tollen Christian“ des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel (dessen Onkel der von den Domherren gewählte, aber vom Pabst nicht anerkannte  Fürst-Bischof von Osnabrück war)  und seine Einfälle in das Westfalenland zeigten die Kriegshandlungen auch in unserer Region auf. Das Publikum hörte ein „Schlaflied“ einer Mutter für ihren Sohn, indem die Mutter dem zukünftigen Soldaten einen frühen Tod wünscht, um dem Leiden zu entkommen. So machte Johannes Börger den Zuhörern die Schrecken jener Zeit eindrucksvoll deutlich.

Daniel Hüsing sprach weiter über die Kloster Bauernschaften und ihre finanzielle Situation. Anhand der Schatzlisten können wir heute auch auf die Bevölkerungszahlen und die Zahlungsfähigkeit schließen. Eigentum hatten die Bauern in der damaligen Zeit nicht an den Höfen, diese gehörten entweder dem Kloster oder dem Bischof oder dem Domkapitel. Die Namen der Bauern sind bis heute in Kloster Oesede erhalten und Daniel konnte die Lage der Höfe in der damaligen Zeit aufzeigen.

Jens Westerheide hat aus den ältesten drei erhaltenen Karten in professioneller Weise eine einheitliche Karte erstellt. Diese wurde mit heutigen Luftaufnahmen der Landschaft zwischen Schlochterbach und Düte verglichen. Deutlich ist erkennbar, dass sich in der neueren Zeit der frühere Mittelpunkt der Besiedlung Kloster Oesedes von Süden her in das ehemalige Klostergelände verschoben hat.

Daniel Hüsing beendete den Vortrag mit der Beschreibung der Situation in Kloster Oesede und den Nachbarorten nach dem Westfälischen Frieden. Die Festlegungen der Religionen wirken bis in die heutige Zeit nach.

Der Heimatverein Kloster Oesede dankt allen Beteiligten, dem Frühstücksteam und Elisabeth und Friedel Nolte für ihren Einsatz und den Referenten Daniel Hüsing, Johannes Börger und Jens Westerheider für ihren spannenden und lebhaften Vortrag.

 

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